Gemeinsam statt einsam: „Lichterhafen“ öffnet an Weihnachten im Landkreis Stade

Weihnachten gilt als Fest der Familie – doch für viele Menschen sind die Feiertage mit Einsamkeit, innerer Belastung oder Ausgrenzung verbunden. Darauf wies kürzlich auch ein Beitrag im Stader Tageblatt hin: Alleinsein und Einsamkeit sind nicht dasselbe, können sich an den Feiertagen jedoch besonders verstärken.

Der Verein QUEST – Queeres Stade e.V. hat sich bereits seit längerer Zeit mit der Frage beschäftigt, wie Menschen im Landkreis Stade an den Feiertagen besser unterstützt werden können, wenn diese nicht als unbeschwert erlebt werden. Mit dem Angebot „LICHTERHAFEN – Gemeinsam statt einsam“ wird diese Idee nun konkret umgesetzt:

Am 25. und 26. Dezember öffnet im Havenbüro am Ankerplatz in Stade jeweils von 16 bis 20 Uhr ein offener Begegnungsraum für Menschen aus dem gesamten Landkreis Stade, die an den Feiertagen einen sicheren, warmen Ort suchen. Der Lichterhafen versteht sich als temporärer Safer Space: ein Ort zum Ankommen, Durchatmen und Dasein – ohne Konsumzwang, ohne Erklärungsdruck, ohne Erwartungen. Besucher*innen können ohne Anmeldung vorbeikommen, allein oder in Begleitung. In ruhiger, wertschätzender Atmosphäre gibt es alkoholfreien Apfelpunsch, kleine Snacks, Spiele, Musik sowie Rückzugsbereiche zum Lesen oder für Gespräche. Alles ist bewusst niedrigschwellig gehalten – niemand muss fröhlich sein, niemand muss reden, niemand muss etwas „leisten“.

„Feiertage können schön sein – aber für viele sind sie es nicht“, sagt Amadeus Schwone, 1. Vorsitzender von QUEST – Queeres Stade e.V. „Mit dem Lichterhafen möchten wir einen Ort schaffen, an dem sich Menschen willkommen, respektiert und sicher fühlen – unabhängig davon, woher sie kommen oder in welcher Lebenssituation sie sich gerade befinden.“ Das Angebot ist queerfreundlich, barrierearm und traumasensibel. Es richtet sich unter anderem an queere Menschen, Alleinlebende, Menschen mit Behinderungen, frisch Getrennte, Singles, neurodivergente Menschen, Menschen mit psychischen Belastungen, Personen mit belastenden Feiertagserfahrungen sowie an alle, die an Weihnachten mehr Geborgenheit als gesellschaftliche Erwartungen brauchen. Auch Menschen, die sonst wenig geschützte Räume für sich finden, sollen hier einen stillen, sicheren Hafen erleben können.

Der Eintritt ist frei.

Der Lichterhafen wird durch ehrenamtliches Engagement getragen und versteht sich zugleich als Einladung an die Stadtgesellschaft: hinzuschauen, füreinander da zu sein und Gemeinschaft jenseits klassischer Familienbilder sichtbar zu machen.

Weitere Informationen gibt es auf den Social-Media-Kanälen und der Website von QUEST – Queeres Stade e.V.